Samstag, 6. Januar 2018

Übersetzungen sind so eine Sache...

Übersetzungen sind immer ein kompliziertes Thema. Was muss man wörtlich übersetzen? Wo muss man darauf verzichten und bekannte Bilder oder Umschreibungen einfügen z.B. bei Sprichwörtern. Wortspiele sind natürlich besonder kompliziert. Deswegen bewundere ich die Leute, die sowas professionell machen und bin dankbar für ihre Arbeit.
Viele Jahre war mein Englisch einfach zu schlecht und ich konnte die Bücher nicht in Originalsprache durchlesen. Mittlerweile hat sich dies geändert und ein sehr großer Teil meiner Bücher ist auf Englisch.
(Hier mal ein großes Lob an meine ehemalige Englischlehrerin Christine Faix, die es geschafft hat, dass ich die Sprache wirklich mag. Und meine liebste Lieblingspredigerin Pauline Flatley aus England!)
Und hin und wieder kommt, nach ein paar Jahren, eins der von mir gelesenen Exemplare auch auf Deutsch raus.
Spannend ist es dann für mich, zu entdecken, ob ich den Text in meinem Kopf richtig übersetzt habe. Welche Passagen habe ich komplett überlesen oder falsch verstanden? Hätte ich diesen Abschnitt auch so geschrieben?

Und dann gibt es Bücher oder besser gesagt Übersetzungen, die meinen Mund offen stehen lassen. Einfach nur lieblos hingeklatscht, Inhalt und Aussage stark verfremdet, theologische Aussagen, die einem nicht passen, einfach weggelassen oder zurechtgebogen.
Heute erst wieder gesehen. So wurde aus einem wunderschönen und poetischen Text, ein 0815 - Standard - "Wir müssen mal eben auf diesen Trend aufspringen und brauche noch irgendeine Vorlage" - Text.
Das ist ein Schlag in das Gesicht von jedem Übersetzer, der sich wirklich Mühe gibt und um Worte ringt!

So. Ich musste mich jetzt mal ein bisschen aufregen.
Mein Vorteil ist, dass ich Original und Übersetzung direkt nebeinander hatte. Und ich werde mir jetzt die englische Version kaufen. Sorry, deutscher Verlag, aber das kann ich nicht unterstützen!

2 Kommentare:

  1. recht so!
    Das Lob auf die gute Übersetzung!

    AntwortenLöschen
  2. Mein Schriftstellerkollege Herr Grass hat ja die Übersetzer des jeweils aktuellen Buchs extra zu sich eingeladen (vielleicht nach Telgte? …wer weiß…) und sie sind gemeinsam den Text durchgegangen, damit die Übersetzer wissen, worum es eigentlich geht und was der Autor sagen möchte.
    Ich hab natürlich auch schon mal dazu gebloggt http://die-beste-juppi.blogspot.de/2012/12/lautes-gelachter-nach-mitternacht.html
    nicht etwa, weil meine Bücher in eine Fremdsprache übersetzt worden wären :D

    AntwortenLöschen